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Symmetrische Atmung:
Die AUS–Atem–Phase ist genau so lang wie die EIN–Atem–Phase.
Diese Atmung kommt der natürlichen Atmung am nächsten und ist deshalb relativ einfach.
Die Schwierigkeit bei langsamen symmetrischen Atemübungen besteht darin, nicht zu schnell und nicht zu tief, sondern gleichmäßig und geräuschlos EIN– und AUS– zu atmen

Doppelter AUS–Atem:
Die AUS–Atem–Phase ist doppelt so lang wie die EIN–Atem–Phase.
Dieser Atemrhythmus entspricht einer entspannenden Yoga Atmung.
Bei der yogischen Atmung wird sehr viel Wert auf eine langsame AUS–Atmung gelegt. Beim AUS–Atmen entspannt sich die Muskulatur, die für die Atmung zuständig ist.
Diese Atmung eignet sich hervorragend, um bei Erschöpfung oder Erregung wieder seine Mitte zu finden.
Müdigkeit und Anspannung verschwinden und der Körper wird mit frischer Energie versorgt.

Dreifacher AUS–Atem:
Die AUS–Atem–Phase ist dreimal so lang wie die EIN–Atem–Phase.
Bei diesen Meditationen steht der AUS–Atem ganz klar im Vordergrund.
Es mag zunächst etwas ungewohnt erscheinen, so langsam AUS–zu Atmen. Jedoch entspannt und belebt diese Atemtechnik ungemein.
Natürlich steht es jedem frei, die anleitende Musik auch anders zu nutzen:
So kann das letzte Drittel der AUS–Atemmusik auch mit entleerten und damit entspannten Lungen genossen werden:
Also 4 Takte EIN–Atmen, 8 Takte AUS–Atmen und dann 4 Takte die Lunge ruhen lassen.
Oder 4 Takte EIN–Atmen und 12 Takte AUS–Atmen.
Experimentieren Sie ruhig ein wenig herum, bis Sie Ihren Rhythmus und Ihr Tempo gefunden haben.

Die Atem–Meditationen laufen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten ab (gemessen in Atemzügen pro Minute).
Es gibt Atem–Meditationen, mit gleichbleibendem Tempo und solche, die langsamer werden.
Die langsamer werdenden Atem–Meditationen verändern ihr Tempo, bis die gewünschte Geschwindigkeit/Atemfrequenz erreicht ist.
Diese Technik erleichtert den "Übergang" von Alltag zu Atem–Meditation.
Körper und Geist wird Zeit gegeben, sich auf das neue Atem–Tempo einzustellen und das Energieniveau entsprechend anzupassen.

Wenn wir vom Atmen reden, so meinen wir oft das EIN–Atmen.
Jedoch ist das AUS–Atmen ein genauso wichtiger Teil des Atmens.
Erst wenn die "verbrauchte Luft" unsere Lunge verlässt, wird Platz für "frische Luft" geschaffen.
Durch das EIN–Atmen wird der in der Luft enthaltene Sauerstoff dem Blutkreislauf zugeführt, beim AUS–Atmen geben wir das bei der Energiegewinnung entstandene Kohlendioxid wieder ab.
Wenn wir flach atmen, so bleibt immer ein Teil der schon verarbeiteten Luft in der Lunge und es kann weniger frische Luft EIN–geatmet werden.

Erst das AUS–Atmen ermöglicht das EIN–Atmen und umgekehrt.
Das Zusammenspiel beider Atemphasen bildet eine Ganzheit: Wie beim Ying und Yang des Tao kann der eine Pol nicht ohne den anderen Pol existieren. Der Rhythmus unserer Atmung ist – je nach Bedarf – schnell oder langsam.
Wenn wir bei sportlichen Aktivitäten viel Energie benötigen, erhöht sich automatisch unsere Atemfrequenz und in unseren Ruhephasen wird die Atemfrequenz gesenkt, um die Sauerstoffzufuhr dem niedrigeren Energie–Niveau anzupassen.
Der Atem ist ein Grundrhythmus unseres Lebens und daher für unser körperliches und psychisches Wohlbefinden von zentraler Bedeutung.
Unser Energie–Niveau steht mit unserer Atmung in direktem Zusammenhang. Daher kann uns eine falsche Atmung müde und lustlos machen.

Das Atmen ist eine Körperfunktion, die willentlich gesteuert werden kann, obwohl sie ununterbrochen unwillkürlich abläuft.
Normalerweise kümmert sich zwar unser Unterbewusstsein um unsere Atmung, jedoch kann unser Verstand (bis zu einem gewissen Grad) jederzeit die Kontrolle über unsere Atmung übernehmen.
So können wir tief durchatmen, um uns in einer Stress–Situation "Luft zu verschaffen", doch wenn uns dies nicht gelingt, dann "verschlägt es uns den Atem".
Die Atem–Meditation kann uns helfen, tiefes und gleichmäßiges Atmen zu üben, damit uns in solchen Fällen nicht "die Luft wegbleibt".
Mit einer bewussten Atmung können das Unbewusste und das Bewusstsein in Einklang gebracht werden.
"Wir sollen bewussten Atem üben, damit wir lernen, in schwierigen Momenten mit heftigen Emotionen umzugehen."
(Thich Nhat Hanh)

Der Wortstamm oder die Bedeutung von Atem, Geist und Seele ist in vielen Sprachen gleich.
So bedeutet das deutsche Wort "Odem" sowohl Atem, Hauch als auch Seele und Geist. Das lateinische Wort "Anima" steht für Seele und Atem. Und auch das Wort "Spiritus" (Geist, heiliger Geist) stammt von dem lateinischen Wort "spirare" ab, welches wiederum atmen bedeutet (Inspirieren = Einhauchen). Das griechische "Pneuma" bedeutet Hauch, ätherisches Feuer, Seele und Lebensgeist. Das altindische Sanskritwort "Atma", aus welchem das deutsche Wort "Atem" entstanden ist, steht für "Das göttliche in uns" und die Weltseele. Mahatma (wie in Mahatma Gandhi) bedeutet große Seele/großer Atem. Das alt–hebräische "Ruach" steht für Atem, Wind, Hauch und Geist oder Gott. Und das chinesische "Chi" ist sowohl die Lebenskraft, als auch der Atem.

Unser Atem verbindet uns jeden Augenblick unseres Lebens mit unserer Umwelt.
Vom ersten bis zum letzten Atemzug nehmen wir ständig unsere Umgebung in uns auf, verteilen sie in unserem ganzen Körper – bis hin zur letzten Zelle – wandeln ihre Energie um und geben sie in der von uns veränderten Form wieder an unsere Umwelt zurück.
Unser Atem verbindet uns auf fundamentaler Ebene mit dem "Außen" – lässt uns mit unserer Umwelt verschmelzen, wie einen Regentropfen mit dem Ozean. Untrennbar vereint und in ständigem Austausch.
Unser Atem ist die allgegenwärtige Erinnerung daran, dass wir nur ein kleiner Teil eines viel Größeren sind, von dem wir uns nie wirklich trennen können.
Er ist das Symbol für unsere Verbindung mit dem Universum.